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- In der stillen Poesie des Verfalls wird das Wachstum in eine andere Richtung geführt.

  Mit verschlüsselter Gestik belebt dieses Schauspiel des Verwelkens die Welt mit einer eigenen Sprache.

  Um diese Sprache zu verstehen bedarf es der Frage:      "Was ist Form?"

 

- Die Oberfläche ist die Placenta der Dinge.

 

- Die Gestik der sterbenden Pflanze greift immer mehr in den Raum und löst sich von den irdischen Wurzeln.

 

- Der "Ideale Raum" ist gefangen, der "Lebendige Raum" ist befreit.

  "Ideal" meint symmetriesches Wachstum - "Lebendig" meint asymmetrisches Sterben.

 

- Der welkende Prozess ist im Gegensatz zum wachsenden Prozess um ein vielfaches lebendiger.

  Sich tänzerisch einrollende Blätter und phantasievoll gestikulierende Kurven zeugen von dieser großen Freiheit.

 

- Die Absolute Symmetrie, das Absolute Ornament ist geistige Evolution.

 

- Wachsendes hat eine innere Achse - sterbendes hat eine äußere Achse.

- Wachsen meint: starre, unbewegliche, symmetrische Lebensfreude trifft auf freies, chaotisches Äußeres. Gebremster Drang. Richtungsänderung.

- Sterben meint: überschwengliche Ausgelassenheit. Freine Entfaltung potischer Lebensräume.

 

  Die welkende Pflanze befreit sich zunehmend von der starren, idealen, einförmigen Formensprache.

- Die welkende Pflanze nimmt unmittelbar lebendige Gestalt an.

- Die welkende Pflanze ist das Abbild der befreiten, äußeren Natur.

  Die befreite Lebendigkeit zeigt sich durch: poetische Gestik - Unvorhersehbarkeit - Unvollkommenheit - Asymmetrie

- Die poetische Ausdruckskraft welkender Pflanzen steht iim Widerspruch zu den toten Zellen im Innern.

- Mit zunehmenden Verfall, Welken, beginnt die Vergeistigung, denn die Pflanze wird stetig entmaterialisiert.

- Die Befreiung in den Raum hinein, also der Beginn der Samenbildung, der Beginn der Samenverbreitung erweckt die kreativenVorgänge jenseits des Stoffes.

- Der entstehende Freiraum beim Welken entfaltet den Wirkbereich, den Sendebereich der Pflanze, gleich einer Antenne.


- Verwelkte, gleichsam wie keimende Treiebe, sind Teil der Pflanze und wirken als kreative Formen in der Welt.

- Im Ineinandergreifen von Sichtbaren und Unsichtbaren, Vorder und Hintergrund, Oberfläche und Innenleben, verbirgt sich das Geheimnis der Natur.

 

- Die geistige Oberfläche (der Natur) - archäologisch - Schicht für Schicht abtragen um an neue Oberflächen des Geistes zu gelangen.

- Das Wunder des Lebens ist im Reagenzglas gleichwie unter freiem Himmel das Selbe.

- Die Symmetrie wird zur Schwelle einer andersartigen Welt.

 

- Die Form stellt etwas dar, nur nicht sich selbst.

- Es ist alles an der Oberfläche dargestellt - alle Information wird dort abgelesen.

- Sterben meint: überschwengliche Ausgelassenheit. Freine Entfaltung potischer Lebensräume.

- Keimhafte Körperräume - Landschaftliche Freiräume.

- Der Geist ist selbst eine Form.

- Die Oberfläche, das Ding zeichnet etwas unmittelbar ab, eine Form welche als Keimende Kraft darstellt und ist.

- Der Wirkbereich der imaginären Kräftefelder liegt außerhalb der Pflanze - Kosmische Felder - Strahlungen - Ströme.

  Die Pflanze wird im Prozess des Welkens immer mehr zu einem "Außerhalb" weil der Aktive Zellaufbau im Wachsen weiter schwindet.

- Die Form ist Ausdruck der Wechselbeziehung von innen und außen.

- Die Form ist ein latenter Abdruck von innen und außen.

- Die Natur entsteht zwischen den Kräften von Materie und Geist. An diesem Ort, dieser Schwelle formiert sich sich die Form.

- Die Form ist eigenständig, löst sich von dem Geist und der Materie, trägt aber beide latent in sich.

- Die Form ist ein Abdruck, eine Spur, entstanden durch Stempel und Matrize, von innen und außen.

- Oberfläche ist gleich Form. Die Form ist eine Legende. Die Legende mache ein Bild lesbar. Das Bild liegt im Verborgenen.

 

  Die Natur liebt es sich zu verbergen.

- Die kleinen unscheinbaren Gesten - das Detail - das Gesammte.

- Die Geschöpfe sind gleich Zeichen, und diese Zeichen stehen nicht teilnahmslos in der Welt, diese Zeichen verweisen auf etwas.

- Die Bedeutung eines Wahrnehmbaren liegt nicht nur in dem was es zeigt, sondern auch in einer Erwartung des Unsichtbaren.

- Reduzierung führt zu Vertiefung.

- Die Reale, Erkennbare Pflanzenwelt wird verlassen, und geistig weiter entwickelt zu einer höheren Form.

- Ein Zugang zur Wirklichkeit ist nur jenseits des real Exestierenden möglich.

 

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